In wenigen Wochen werde ich nach Norwegen aufbrechen und die Strecke von Kap Lindesnes zum Nordkapp unter die Füsse nehmen. Einer meiner „Mitstreiter“ ist schon unterwegs. Jonathan aus Dänemark, 17 Jahre alt und mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs. Seine Tagesetappen bis anhin (die ersten 18 Tage) sind immer so zwischen 35 und 40km. Aber er hat vor allem in den letzten Tagen mit winterlichen Verhältnissen zu kämpfen. Zelten bei minus 15 Grad ist ja auch kein Vergnügen! Das ist wohl der Preis für den frühen Start.
Ich kämpfe derweil mit den letzten Feinheiten der geplanten Route. Die Route ist auf Googlemymaps lückenlos erfasst. Auf Norwegenkarten, die ich auf Sperrholzplatten aufgezogen habe, ist jede Übernachtung mit der dazugehörigen Route markiert. Jedes mal wenn ich davorstehe, wundere ich mich über das eine oder andere Eck, das sich auf der Karte präsentiert. Aber es ist wohl auch in Norwegen so: der Kürzeste Weg zwischen zwei Wegpunkten ist nicht immer eine Gerade. Es kommt noch dazu, dass der kürzeste Weg oft auch der gefährlichste Weg, resp. der Unangenehmste Weg sein kann. Aber wie mir schon Martin Kettler gesagt hat ist eine seriöse Planung notwendig, man wird dann sowieso einen anderen Weg gehen. Das wird sich zeigen. Es kommt vor allem im Süden auf die Wetterverhältnisse an. Weiter im Norden in Blafjell und Borgefjell hoffe ich auf die abgeschlossene Schneeschmelze. Mittlerweile kenne ich den Weg beinahe auswendig, so oft habe ich auf die Pins auf der Karte geschaut, so oft habe ich mich mit den einzelnen Übernachtungspunkten befasst. Die letzten Anpassungen für Übernachtungspunkte sind auf meinem Garmin-Gerät gespeichert. Finden sollte ich also allen Hütten und möglichen Zeltpunkte.
Die Gedanken kreisen ja mehr oder weniger Tag und Nacht um das bevorstehende Abenteuer. Werde ich es schaffen? Bin ich dafür nicht zu alt? Wie wird das Wetter? Stimmt meine Planung für das Essen? Fragen über Fragen.
Und letzte Woche einen ersten Test mit den neuen Lundhags Stiefeln/Schuhen. Aufstieg von beinahe 600m auf rund vier km Weg. Stellenweise ruppige Wege, ging aber super! Diese Stiefel sind sicher gewöhnungsbedürftig, ich habe aber ein gutes Gefühl. Der ultimative Test wird noch folgen: einen Bachdurchquerung a) bis zur Schafthöhe und b) darüber. Bin gespannt!