Von Ovi Raishiin bis Artugammen
Nun steht also der Abschluss von Norge pa langs auf dem Programm. Nach der Woche mit Inger in der Schweiz flog ich mit ihr am 9. September nach Oslo und den Tag darauf nach Tromsø. Das Abenteuer konnte beginnen. Karina vom Hotel in Sappen holte mich in Storslett ab. Dorthin ging es ab Tromsø mit dem Bus. Der Fahrer gab mir ohne grosses Zögern ein Seniorenticket !
Am nächsten Morgen fuhr mich der Vater von Karina nach Ovi Raishiin, also exakt die Stelle wo ich 2017 abgebrochen hatte. Ich hatte die Chance Tobias und Thomas aus Deutschland in der Nedrefosshütte zu treffen, aber so weit kam es leider nicht, denn mein Wunsch war es, in Sieimma zu übernachten, einer Hütte am Fluss. Aber die liegt auf der anderen Flusseite und man muss rüberrudern. Wunderbare Hütte mit Gaskocher, Holzofen und Matratzen. Was will man mehr!
Leider war der Aufenthalt von zwei Missgeschicken überschattet. Beim übersetzennzur Hütte lag der Rucksack mit dem Notfallsender ein wenig zu lange im Wasser, welches sich am Bootsbiden gesammelt hatte. Hätte wohl den Rucksack klüger auf eine Sitzbank im Boot gelegt…aber klüger wird man ja behanntlich immer erst im Nachhinein. Beim aussteigen am nächsten morgen verlor ich das Gleichgewicht und fiel in den Fluss. Halb so wild die Kleider waren dann bei der Ankunft in der Nedrefosshütte wieder trocken…die Schuhe brauchten dann aber noch den ganzen Abend bis sie trocken waren. Geplant war für diesen Tag, dass ich bis zur Artugammenhütte ging. Ich war dazu aber einfach zu müde. Es zeigte sich dann am folgenden Tag, dass ich das kaum geschafft hätte, denn die 6km waren recht anspruchsvoll. Da der Tag aber zu lang geworden wäre, bin ich dann am Tag danach nur 6km bis zur Hütte gelaufen. Eine kleine Holzhütte der staatlichen Forstverwaltung Statskog. Zwei Pritschen und ein Ofen! Es dauerte dann aber doch über zwei Stunden bis es in der Hütte schön warm war!
Von Artugammen bis Kautokeino
Es ging nun durch wunderbares Gelände – leicht zu gehen Richtung Reisavannhütte.
Es war unklar wo ich schlafen würde. Ich hatte ja die Adresse des Samen in der Nähe der Reisavannhütte. Die Hütte selbst war diesen Tag besetzt und für mich nicht verfügbar, resp. buchbar. Ich kam flott voran und bald war ich bei den ersten Hütten am Raisjavri, dem See an dem auch die Hütte liegt. Von den ersten Hütten wären es dann aber am Folgetag über 35km gewesen zu viel. Also lief ich weiter zu den nächsten Häusern. Dort war niemand und es schaute auch nicht sehr vertrauenswürdig aus. Ich beschloss weiter zu gehen und dann zu zelten. Ich ging aber vorerst zur Reisavannhütte in der Hoffnung, dass die Leute die dort waren mir ein Bett geben würden. Aber es war niemand dort. Und es wurde schnell sehr kalt. Die Hütte hatte einen kleinen, nicht abgeschlossenen Vorraum und ich beschloss dort zu schlafen. Ich hätte dann – falls jemand gekommen wäre als Ausrede ein defektes Zelt angegeben. Aber es kam niemand. Am Morgen war es dann kühl, so um die Null Grad!!
Die Gegend seit Artugammen ist auf der Karte als Wald gekennzeichnet, es sind aber eher nur einzelne Birken und Büsche. Im Sommer ist es da sicher grüner und sieht dann wohl eher wie Wald aus.
Danach ging es weiter zu Madame Bongos Fiellstue. Eine lustige Herberge mit einem noch lustigerem Inhaber. Aber: super Hütte und gutes Nachtessen: Rentier mit Kartoffeln und Karotten. Ich ging auf der Strasse anstatt durchs Gelände, etwa gleich weit aber sicher zwei Stunde schneller.
Der folgende Tag war eher ein Ruhetag, nur gut drei Stunden bis Kautokeino.
Insgesamt waren es bis Kautokeino 102km