Einer der Gründe für meine diesjährige Norwegen-Reise war den Fluss in der Austheiene-Region in den ich 2017 gefallen bin, bei normalen Wasserstand zu erleben. Ich fand den Fluss und es ist kaum zu glauben wie so ein kleines Bächlein zu einem mehr als knietiefen reissenden Strom werden kann, der kaum zu überqueren ist.
Ich muss damals einen der regnerischsten Tage erwischt haben.
Diese Region ist zum wandern äusserst anspruchsvoll und zwar aus zwei Gründen: Erstens ist das Gelände ruppig, viele kleine und sehr steile Anstiege und es ist kaum möglich dem Sumpf zu entkommen. Immer wieder sehr nasse Stellen. Das schlimmste sind aber moorige, sumpfige Anstiege über Wiesen. Diese sind äusserst kräfteraubend.
Zweitens ist aufgrund des nassen Untergrundes der Weg oft kaum erkennbar und man muss ständig nach den roten Wegmarkierungen suchen. Der Grundsatz ist, dass man immer von einer zur nächsten Markierung sieht, auch bei schlechtem Wetter. So hat es oft alle 50 Meter eine rote Markierung. Ist man mal 50m nach links oder rechts abgewichen ist es schwierig den Weg wieder zu finden. Oft hilft nur umkehren und die letzte rote Marke suchen!
Ich habe am Tag der Wanderung zur Grunnetørnbu-Hütte wohl einen sehr schlechten Tag erwischt. Für 11km benötigte ich über 5 Stunden. Daher beschloss ich, die geplante Route weiter zur Granbustoylhütte (21km) zu ändern und auf dem gleichen Weg zurück zu laufen. Auf dem Rückweg war ich massiv schneller und schaffte den Weg in weniger als 3 Stunden 45 Minuten. Die Wanderzeiten des DNT gehen in dieser Region von max. 2.5 -3 km pro Stunde aus! Also nicht 4 oder gar 4.8 km wie in der Schweiz.
Die Gegend ein Traum, menschenleer und wild.
Ich bin nun in Haukeliseter. Morgen Gehrkes weiter nach Aurdal wo weiter gewandert wird.