Nördlichster Punkt erreicht!
Die Tage seit Röros waren sehr unterschiedlich. Einerseits von der Topographie und auch von den Stimmungen und Eindrücken entlang der Strecke.
Es ging los mit einer langen Etappe von über 100km. Aber: die letzen 45 Kilometer gingen bergab, von über 900 auf knapp 200m runter. Der Aufstieg war kein Problem, denn der Start in Röros lag schon auf 700m. Der Weg Richtung Stjørdal war einfach und weiterhin bei schönem Wetter. Das änderte sich dann an nächsten Tag auf der Fahrt nach Levanger. Regen den ganzen Tag. Da war ich dann froh als ich völlig durchnässt ankam , eine warme trockene Unterkunft zu haben. Eine ganze Wohnung für mich alleine via AirBnB. Unterwegs gab es dann noch Aufregung. Plattfuss! Habe geflickt und dabei leider zwei Luftpatronen „vernichtet“. Nun wurde es dünn mit den Dingern. Ich konnte dann erst in Namsos Ersatz beschaffen. In Levanger fand ich einen guten Radladen mit einem guten Mechaniker. Er ersetzte die Bremsbeläge was das Klickgeräusch beim bergab fahren eliminierte. Wie ich Levanger ankam war mein Vorderrad schon wieder platt. Der Mechaniker fand einen kleinen Metallsplitter und er meinte, den unterwegs bei Regen zu finden sei wohl beinah unmöglich gewesen. Also nichts falsch gemacht.
Weiter ging es nach Steinkjer und das mit schweren Beinen. Kam kaum vorwärts. Aber solche Tage gibt es. Recht anspruchsvolles Gelände aber etwas weniger schwierig als die beiden folgenden Tage. Das waren nämlich zwei Abschnitte mit annähernd 1000m Aufstieg und ich musste das Rad oft schieben. War nach diesen zwei Tagen dann recht kaputt. In diesen Tagen andere Radfahrer mit unterschiedlichen Ausprägungen getroffen. Einen Österreicher mit einem E-Bike mit Ersatzakku, das gebe ihm weit über 100km Reichweite. Dann einen Deutschen der pro Tag oft über 150km fährt und meist um 6 Uhr morgens startet. Dann noch einen Dänen, der auch weite Strecken fährt und dann noch ein deutsches Paar südwärts vom Nordkapp kommend.
Gestern auf dem Weg hierher nach Brønnøysund bin ich auf der Strasse FV17 gefahren die in Namsos startet und bis Bodø geht. Seit Namsos bin ich aber den grössten auf einer anderen Strasse gefahren. Die Strasse ist auch unter dem Namen Kystriksveien bekannt. Wunderbare Landschaften dem Meer entlang.
Die letzten Tage waren schwierig und ich fragte mich ob den weiteren Weg nach Norden schaffen würde, da die Topographie noch schwieriger würde. Das deutsche Paar meinte dass da sehr viele schwierige Tage folgen würden. Ich hatte die letzten Tage in den Aufstiegen enorme Mühe und beschloss: UMKEHR! Ich werde nicht weiter nach Norden gehen sondern von hier das Hurtigrutenschiff nach Trondheim nehmen und bin dort nach Hause fahren. Der letzte Wille und die Entschlusskraft weiter nordwärts zu radeln fehlten. Nun gibt es eine 5000km anstelle eine 8500km Tour.